Donnerstag, 26. September 2013

Bereit für Großes

Im Tifliser Stadtteil Saburtalo (საბურთალო) liegt die staatliche Universität ივანე ჯავახიშვილი ("Ivane Javakhishvili") am Rande eines Abgrundes. Um diesen zu überwinden wurden zweierlei Konstruktionen errichtet:
Eine Fußgängerbrücke, die nach meiner statischen Intuition geeignet wäre, Schwerlasttransporte aufzunehmen und eine Seilbahn. Letztere scheint für immer still zu stehen. Meterhohe Bäume wuchern aus der Einfahrtsrampe der Bahnstation.

Dieser Ort erzählt mir von vergangenen Zeiten, oder einer Zeit, die vielleicht nie da gewesen ist. Überhaupt ist Georgien voll von solchen Orten, die sich selbst überlassen sind, voll von Geschichten. Was für Landsleute längst unabänderliche Normalität ist, stimmt einen, der aus einem Land der ständigen Erneuerung kommt, melancholisch. Es fasziniert mich, Geschichte zu "begreifen" und nicht nur darüber zu lesen. Ob hier früher tausende von Studenten unterwegs waren? Heute lief nur einer über die Brücke.
Auf der Seilbahnstation jedenfalls steht ein neues, mit Blech verkleidetes Häuschen, daneben jede Menge Mobilfunkantennen. Es steht also nicht mehr umsonst da. Außerdem sind noch Semesterferien ...

Donnerstag, 19. September 2013

Kühe sind schöne Wesen

In Georgien sind Kühe sehr präsent. Sobald man den Türkisch-Georgischen Zoll überquert hat trifft man sie eigentlich bei jeder Gelegenheit - vor allem aber beim Auto fahren.
Eine Kuh lässt sich von herannahenden Autos nicht beeindrucken. Und man tut gut daran, dem Rat der Georgier zu folgen, wenn man sie überholen - oder besser: umfahren - will. Nämlich: Immer von hinten... (die Tatsache, dass hier überhaupt keine Kuh-Auto-Straßen-Szene gezeigt wird beleuchtet, wie es bislang bestellt ist um meine bloggerischen Ambitionen). 

Aber auch über Hühner habe ich ein paar Worte zu verlieren: Bislang waren mir die treuen Tischgesellen eher vertraut in gebratener Form und auf Grund dieses Zustandes wusste ich sehr wenig über ihre Verhaltensweisen zu Lebzeiten. Sehr beeindruckt war ich, als ich zu später Stunde noch auf der Terrasse verweilte und ein Huhn die Treppe heraufkam um sich in unmittelbarer Nähe einen geeigneten Schlafplatz zu suchen. Von meinen Streicheleinheiten schien es ebenfalls angetan zu sein.Vielleicht lag's daran, dass wir keinen Hahn zu bieten hatten. Oder es hat sich in Geflügelkreisen herumgesprochen, dass die Abendzeit keine Schlachtzeit ist...